Burg Dilsberg öffnet nach „Frühjahrsputz“ das Tor
Offene Sonntagsführungen mit vielfältigen Spezialthemen der Gästeführer
2. April 2011
 

Nicht nur der Winter- schlaf der Fledermäuse neigt sich dem Ende entgegen, auch auf der Burg Dilsberg erwacht wieder das Leben. Burgpächter Armin Erles freut sich auf die neue Saison, denn nach gründ- lichem „Frühjahrsputz“ erstrahlt das beliebte Ausflugsziel nun wieder in neuem Glanz.

 

Die Anlage gehört zu den „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“. Im März wurde die dringend notwendige Sanierung der Toilettenanlage unter der Regie von Bauleiter Galuski (Vermögen und Bau Baden-Württemberg) durchgeführt. Präsenzmelder steuern nun bei Bedarf die Lichtverhältnisse, neue Türen und Rahmen sowie ein Elektrostrahler sorgen für Wärme und ein Lüfter für die Luftzirkulation. Die Elektronik entsprach nach über 30 Jahren nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen und wurde durch die Firma Elektro Steidl Weinheim komplett erneuert.
 

Immer wieder tropfte Wasser in den Hexenkeller und zersetzte den Mörtel. Mit einer Überprüfung wurde die Firma Walz aus dem Sensbachtal beauftragt, die auf alte Gemäuer spezialisiert ist.
 

Ein Probeaushub auf dem Hexenkeller diente der Feststellung des Untergrunds, eine Betondecke mit Estrich, auf dem das Wasser wie in einer Badewanne steht und sich einen Weg sucht. Die Arbeiter sanierten zunächst den Notausgang und überprüften im gesamten Keller- gewölbe die Festigkeit der Steine. Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann stellte bei seinem Rundgang fest: „Es freut mich, dass die Dinge, die jahrelang nicht beachtet wurden, nun angegangen werden.“
 

Laut Burgpächter Erles sollen im Burgbereich noch neue übersichtliche Hinweisschilder angebracht und im Spätjahr das Kassenhäuschen ans Eingangstor versetzt werden. Bei dieser Maßnahme werden gleichzeitig Zu- und Abwasserleitungen verlegt und ermöglichen ihm dann ein kleines Verzehrangebot für die Besucher. Bei allem Interesse an neuen Plänen genießt für Erles ein Punkt höchste Priorität, „Mir geht die Sicherheit vor, bevor ich etwas mache.“ So lange bietet er das an, was unter den gegebenen Umständen machbar ist und dazu zählen auf jeden Fall die beliebten „Offenen Sonntagsführungen“ um 15 Uhr.
 

Hier informieren neun engagierte Gästeführer abwechslungsweise neben der üblichen Grundführung über interessante Spezialthemen, die einen Bezug zur Burg haben. Da geht es um „Raubritter als Beschützer und Finanzabzocker“, den „Neidkopf vom Dilsberg und viel Abergläubisches“, wie ein „Deutsch-Amerikaner die Freilegung des Brunnenstollens zur Chefsache machte“, um „Legenden auf und um den Dilsberg“ oder den „Belagerern zum Trutz“. Natürlich darf „Mark Twain“ nicht fehlen sowie das „Leben auf der Burg“ oder für Kunstinteressierte die Besichtigung der evangelischen Kirche mit den Buntglasfenstern von Valentin Feuerstein und vieles mehr. Die Themen werden jeweils rechtzeitig in der Presse bekanntgegeben.
 

Zur Eröffnung zeigte sich die Burg von ihrer schönsten SeiteSonnenschein und die Kastanienbäume mit ersten Blüten. Von den Gästeführern schauten Karin Erles, Armin Fenner und Petra Kohl vorbei und betrachteten die Neuerungen in der historischen Anlage.
 

Die Burg ist täglich von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet außer montags, ausgenommen Feiertage. Auf Nachfrage bietet Burgpächter Erles jedoch auch individuelle Zeiten an und ist unter Tel. 0173 8277459 zu erreichen.
 

Text: Beate Ooemler
Bilder: Burkhard Zantopp