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An diesem
Sonntag begrüßte Gästeführer Dennis Heydegger 20
interessierte Teilnehmer, die sich mit ihm auf eine
kurzweilige familien- gerechte Reise durch die
Geschichte der Burg Dilsberg und insbesondere den damit
verknüpften Erlebnissen von Mark Twain begaben. |
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Um den
Burgbrunnen rankt sich sie sagenumwobene Mär, dass er
einen Geheimgang habe. Dies vernahm auch Twain, weshalb
er auf seiner Europareise den Dilsberg besuchte. Kinder
wollten ihm die Geschichte beweisen, zündeten ein
Strohbündel an und warfen es in den 20 Meter tiefen
Brunnen. Angeblich soll der Rauch hinten am Hang
aufstiegen sein, seither gilt Twain als "Entdecker" des
Stollens. |
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Der
Dilsberg war schon früher ein begehrtes Ausflugsziel,
bereits in der Spätromantik begann der Tourismus. Den
Schriftsteller führte seine Reise etwa 1880 im Sommer
auf den Dilsberg, wo er sich nach einem steilen
Fußmarsch über die Verschlossenheit der Leute wunderte.
Bedingt durch Wasserknappheit und schwere Arbeit traf
Twain auf verschwitzte Bürger mit roten Köpfen, was ihn
zu der Vermutung veranlasste, das läge an der Inzucht,
wie er in seiner Reiselektüre „Bummel durch Europa“
schrieb. „Das hören die alten Dilsberger aber nicht
gern!“ schmunzelte der Gästeführer und erzählte von der
alten Burglinde, die von einem Blitz getroffen und
gespalten wurde und von der Twain behauptete sie sei
angeblich 100 Meter hoch gewesen. |
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Von der
Mantelmauer genießt man einen herrlichen Weitblick und
kann die alten Verteidigungslinien, mit Stadttor und
-mauer gut erkennen. Angreifer mussten über den
Steilhang kommen, den die tapferen Dilsberger vehement
verteidigten, unter anderem mit Bienenkörben, die sie
den Hang hinunter rollten. |
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Der Weg
zum Brunnenstollen, der erst am Vortag nachdem die
Fledermäuse ihr Winterquartier verlassen hatten geöffnet
wurde, führte am Kommandantenhaus vorbei. Auf dessen
Rückseite befinden sich noch Überreste zweier
Plumpsklos, deren Sitzflächen aus Holz waren, damit der
Hintern nicht kalt wurde, wie zu hören war. |
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Den
Abschluss bildete der Gang durch den 78 Meter langen
Brunnenstollen, der 1650 bis 1680 gebaut wurde und
beweist, dass die Dilsberger keineswegs dumm waren, denn
ohne diesen Belüftungsschacht wäre das wenige Wasser,
das in der Feste war, gekippt. Der Buntsandstein wirkt
wie eine Filtertüte, durch den das Regenwasser sickert
und der Wasserstand von 5 Meter entspricht Berg- oder
Quellwasser. An dieser Stelle hätte sich Mark Twain
sicherlich gerne gelabt. |
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Text: boe Bilder: bz Seite drucken |
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