Bräuche und Spiele rund ums Osterfest
auf der Burg

„Momo“ und Burgvogt feiern mit Kindern und Eltern die Osternacht
11. April 2009

 

Osterbräuche auf der Burg Dilsberg, das lockte viele Kinder mit ihren Eltern in die historische Anlage, wo man sich rund um das Osterfeuer traf. „Was gehört alles zu Ostern?“, fragte Sybille Günther in die Runde und begab sich beim gemeinsamen Spielen, Singen und Tanzen auf die Suche nach Bräuchen und deren Ursprung.
 

Ein lustiges Treiben erfüllte die Burg und der Frühling zog mit aller Kraft und Fröhlichkeit ein. Bereits die Kelten und Germanen haben das Frühlingserwachen gefeiert und mit zwei Frühlingsliedern begrüßte man die lang ersehnte Jahreszeit.
 

Das Osterwasser spielte eine wichtige Rolle, denn Wasser steht für Leben wie in der Kirche das Taufwasser, weshalb Quellen und Brunnen geschmückt wurden. Zum ersten Mal sollte der Burgbrunnen solch eine Verwandlung erleben. Der Burgvogt hatte bereits Holzstämme zu einem Dreibein zusammengebunden und bunte Eier, Efeu sowie immerwährende Blumen lagen zum Schmücken parat.
 

Einer hielt die Schnur, ein anderer fädelte die Eier ein, zwei Männer kletterten auf den Brunnendeckel und befestigten das gereichte Material mit Blumendraht. So ist das in der Burg, jeder hilft jedem, ruck zuck wird es fertig und ein richtiger Blickfang.
 

Sybille Günther, von den Kindern auch liebevoll “Momo“ gerufen, versteht es mit ihren spielerisch verpackten Geschichten Kinder wie Erwachsene zu fesseln. Die Erzieherin, Sozialpädagogin, Spieldozentin und Autorin ist in ihrem Element, wenn sie mit den Kleinen auf Entdeckungstouren geht. Da bleibt keiner sitzen, alle werden aktiv miteinbezogen. Jung und Alt spielen und bauen gemeinsam und erhalten themenbezogene Anregungen. Eine Großmutter die ihre Enkel begleitete äußerte begeistert, „Sie macht das gut! Baut von Anfang an eine Geschichte auf und fasziniert die Kinder.“
 

Mädchen, die in der Osternacht zu einer Quelle gehen, ohne zu sprechen Wasser holen, es nicht verläppern und sich damit waschen, werden schön heißt es. Doch die Jungs hatten Faxen im Kopf, versteckten sich hinter Büschen und brachten die Mädchen zum Lachen, wodurch sich das Wasser in Plapperwasser verwandelte. Die Rolle der Jungs übernahmen auf dem Dilsberg die Eltern, bildeten ein Spalier und versuchten die „Wasserholer“ mit allerlei Grimassen zum Lachen zu bringen. Doch die waren eisern, konzentrierten sich ganz auf ihre Aufgabe, ließen sich kein Lächeln entlocken und am Ende freuten sich lauter wunderschöne Kinder.
 

Eier gab es an Ostern reichlich, da sie zum Fleisch zählen durften sie in der vierzigtägigen Fastenzeit nicht gegessen werden, deshalb wurden zu Ostern viele verschenkt. Die Freude war groß und die Kinder übermütig, so entstanden viele Eierspiele, wie der beliebte Eierlauf oder das Eierkullern, die auf der Burg für Spannung sorgten.
 

Es ist ein schöner Anlass zur Osterzeit den Frühling mit einem Fest zu begrüßen, die Kinder in der Burg waren jedenfalls voller Begeisterung dabei. Nach einer idyllischen Pause am Osterfeuer mit leckerem Butterbrot, Ostereiern und Getränken ging es gut gestärkt und munter weiter.
 

Im Nu entstand aus einem ca. 30 cm langen Strang Schafsrohwolle ein knuddeliger Dreiknotenhase. Ein kleiner Knoten für den Kopf, ein großer für den Bauch und ein ganz kleiner fürs Puschelschwänzchen, den Hasen noch etwas zurecht gezupft, fertig. Beim Hasentanz „Hoppeldi, poppeldi, hopp di dei“, hoppelten die Hasen im Galopp und schlugen Haken eins, zwei, drei.
 

Ein Frühlingsgärtlein erinnert noch heute an das traditionelle Adonisgärtlein aus Griechenland, welches die Frauen zu Ehren des antiken Gottes Adonis anlegten. Die Kinder machten sich geschickt ans Werk und pflanzten ein blaues Gänseblümchen, gelber Sonnenhut, lila Fuchsie, orange Tagetes und Moos in das Dilsberger Adonisgärtchen.
 

Zum Abschluss nahmen die Teilnehmer rund ums Osterfeuer Platz, machten es sich gemütlich und lauschten gebannt der spannenden Geschichte „Die magischen sieben Sachen für Zauberer“. Damit weckte Burgvogt Weber bereits Vorfreude auf die nächste Veranstaltung in der Nacht zum 1. Mai, wenn es auf der Burg um Hexen und Zauberer geht. Als Andreas Weber vor einem Jahr die Burg Dilsberg übernahm, wollte er sie mit Leben erfüllen, was ihm mit vielfältigen Aktionen für alle Altersklassen immer wieder gelingt.
 

boe/bz