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Auf der Burg
Dilsberg kreuzten sich die Klingen |
Ein lohnendes
Ausflugsziel ist die Burg Dilsberg allemal, ganz besonders an Tagen,
wo wärmende Sonnenstrahlen der friedlichen Burgruine ein ganz
besonderes Ambiente verleihen. Doch was heißt friedliche Burg? |
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Ungewohnte Geräusche
ließen Besucher einen besorgten Blick von Turm und Zöller werfen und
was sie zu sehen bekamen ließ zunächst nichts Gutes ahnen, denn auf
dem Areal über dem Hexenkeller kreuzten sich die Klingen. Das
befreiende Lachen der Akteure signalisierte aber recht schnell, dass
es sich um keine ernsthafte Fehde handelte, sondern um eine nicht
alltägliche Veranstaltung, hier fand ein Schwertkampfseminar statt. |
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Sieben Männer und
eine Frau - Begeisterte aus dem Mittelalterbereich - belegten ein
Wochenendseminar für Einsteiger um die notwendigen Grundlagen zur
Benutzung und Beherrschung eines Schwertes zu erlernen. Einer
prägnanten theoretischen Einweisung über Schwerter sowie Waffenkunde
des Mittelalters, folgte die technische Ausführung anhand
praktischer Übungen. |
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„Wie es
funktioniert lernt man am besten, während man es tut!“, lautete
die Devise von Seminarleiter „Markus von Marburg“. Ziel war es den
Ansatz eines realistischen Kampfes zu verfolgen und einen Blick für die
Lücken der gegnerischen Verteidigung zu schulen. Ein verschnörkelter
Schlag ist zwar schön fürs Auge, aber nicht effektiv. |
Mit Holzschwertern
wurden etwa zehn Grundschläge mit großer Effektivität ausprobiert
und geübt. Schnell stellte sich heraus wie wichtig die Fußstellung
ist damit die Technik funktioniert und das erfordert Übung. Slow-Motion-Kämpfe schulten Auge und Bewegungsstruktur zum Ausnutzen
gegnerischer Lücken. Deutlich wurde die Wichtigkeit der mentalen
Vorbereitung. |
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Wie verhält man sich
in bedrängten Situationen, was ist jetzt wichtig? Der Angreifer will
den Erfolg und der Verteidiger mit heiler Haut rauskommen. Auf
diesem Seminar lernt man Prioritäten zu setzen und mentales Flüchten
zu vermeiden. Angriff - Parade - Konter wurden einprägsam und mit
viel Spaß vermittelt, damit die Teilnehmer zu Hause in der Lage
sind, sich durch Übung die notwendige Routine anzueignen um
erfolgreich zu sein. |
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Ohne Psychologie geht
auch hier nichts, denn der Kampf beginnt nicht erst beim Kreuzen der
Klingen. Die verbale Selbstverteidigung spielt eine entscheidende
Rolle um einerseits den Gegner abzulenken und andererseits
Selbstbewusstsein zu demonstrieren. |
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Ein erweiterter
Blickwinkel ist von Vorteil, nicht nur geradeaus schauen, sondern
lernen das Umfeld zu beobachten, besonders wenn man zwei Angreifern
gegenübersteht, wie es Seminarleiter Markus beeindruckend
demonstrierte. Schmunzelnd erklärte er den Teilnehmern warum es
spätestens ab der Distanz „Knutschbereich“ gefährlich wird: „Ab
hier kann man alles tun: anfassen, stoßen, zustechen.“ |
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Den gelernten
Hochfrequenz-Ingenieur Markus Weiler trifft man als
Blankwaffenhändler auf Mittelalterlichen Märkten, wo er seit zwanzig
Jahren als „Markus
von Marburg“ unterwegs ist und Waffen offeriert die ihre
„Antriebskraft“ aus direktem Einsatz von Muskelenergie beziehen.
Seine Schwertkampf-Seminare für Einsteiger und Fortgeschrittene
veranstaltet er an historischen Stätten und so kam er mit Burgvogt
Andreas Weber in Kontakt. Dieser bietet bis Dezember diverse
Programme mit Bezug zum Mittelalter an und somit eine attraktive
Alternative zum Brunnenstollen, der in Kürze als
Überwinterungsquartier für die Fledermäuse wieder geschlossen werden
muss. |
Die Teilnehmer waren voll des Lobes über das Seminar, das tolle Ambiente der Burg und die Atmosphäre innerhalb der Bergfeste - kurzum ein optimaler Austragungsort. |
boe/bz |